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Deutsche Mountainbikemeisterschaft 2000

13.-14. Mai ging's in Schatthausen los

Text/Fotos: Elmar

Eine Woche nach der 20" Trialmeisterschaft wurde in Schatthausen die MTB-Trialmeisterschaft 2000 durchgeführt.
Wie immer war das Fahrerlager Freitags schon teilweise voll. Wohnmobile und Zelte reihten sich aneinander.
Es regnete Freitags und in der Nacht zum Samstag, so dass die Sektionen ziemlich nass waren. Deshalb legte man den Sektionsplan etwas um, indem man 4 Sektionen, die für Samstag geplant waren,auf den Sonntag verlegte. Es waren alles Hangsektionen, die im Nassen nicht befahrbar waren. Für den Sektionsbau war Martin Engelhardt federführend. Der Schwierigkeitsgrad passte in allen Klassen hervorragen.
Meiner Meinung nach war er besser gewählt als im vorigen Jahr. Dort war die Klasse Experten zu schwer. Dieses Jahr gab es keine Anfängerklassen, sodass nur die 3 Lizenzklassen fuhren.
Nennungsschluss war 14 Tage vor dem Wettbewerb, wodurch mindestens 5 Fahrer die diesen verpassten, am Wettbewerb nicht teilnehmen konnten. Unter anderem Lokalmatador Jens Berberich und Christian Weber. Schade für alle.
Um 13:00h war Samstag Start und die Temperaturen waren Mittags schön sonnig und heiß. Abends hatte man dann einen Sonnenbrand. Die Gesamtfahrzeit betrug 5 Stunden und in den Sektionen 2,5 Minuten. Zur dritten Runde gab es eine halbe Stunde Verlängerung.
Ich hatte am Ende noch 2 Minuten Zeit. Langsamere Fahrer, so wie ich, sind dann etwas gehandikapt, da man sich nicht mal eine Pause zwischendurch gönnen konnte. Aber ich bin da auch nicht der Maßstab. Auf diese Art geht so ein Wettbewerb stark an die Substanz.

Hollandpower
Einfahrt Sektion 4
Der Deutsche Meister Marco Hösel
Ältester Elitefahrer des MSC Schatthausen Martin Engelhardt
Einfahrt Sektion 4 Experten und Master
Eliteklasse Marco Härtel
Deutschlands jüngstes Trialtalent mit 15 Jahren
in der Klasse Elite Simon Billmaier wurde 3.

2. Lauf
Am Sonntag war der Start schon um 10:00h und die Sonne knallte schon um 8:00h vom Himmel. Auch Heute wurden wieder 3 Runden mit 8 Sektionen von allen gefahren.
Heute wurden dann auch die Hangsektionen gefahren, da sie soweit abgetrocknet waren. Der Schwierigkeitsgrad passte auch heute.
Ich musste erstmalig einen Wettbewerb vorzeitig beenden, da ich schon in der 2. Sektion so unglücklich stürzte und mir dabei den Lenker in die Rippen bohrte. Der Schmerz war zu groß, um weiterfahren zu können. Bisher habe ich nach diversen Stürzen noch nie aufgeben müssen. Schade aber nicht zu ändern.
Sektion 4 hatte einen besonderen Pfiff. Die Einfahrt ging für alle über Bahnschwellen nach oben. In der Klasse Elite gingen diese besonders steil hoch. Wer dort nicht hochkam, fiel praktisch wieder runter. Wer oben blieb konnte die Ausgangsstufe dann mit einem Fuß oder Schutz beenden, da diese Stufe extrem hoch war.
In der Klasse Elite war es heute knapper als sonst, da Marco Hösel die erste Runde wohl etwas versiebte. Er hatte aber am Ende trotzdem noch 12 Punkte Vorsprung vor Thomas Bilgeri.
Frust kam bei Marco auch bei der Siegerehrung auf, da er die Sektflasche nicht aufbekam und Thomas Bilgeri und Simon Billmaier ihn ziemlich nass machten.
Sehr schön war es auch, dass man Samstags bei der Feuerwehr duschen konnte.
Die Veranstaltung war einer DM würdig. Alles passte. Dank auch an alle Helfer, ohne die eine solche Veranstaltung nicht durchgeführt werden kann. Ansonsten gab es keine besonderen Vorkommnisse.  

Marco Hösel
Klasse Elite Manuel Kaletta
Simon Billmaier mit seinem
Bruder Manuel im Hintergrund
Hollandpower
 
Wer kennt ihn nicht Gerhard Mossemann das Schatthäuser Urgestein

 

Ergebnisliste 1.Tag

Ergebnisliste 2.Tag

Gesamtliste

 

Hier ist dann noch der Artikel der im heimischen Schatthausen erschien:

Im Tal der fliegenden Räder

Weltmeister Marco Hösel dominiert die Mountainbike-Trial-DM in Schatthausen Von Nikolai Palaoro Schatthausen. (pal) Der alte Steinbruch in Schatthausen ist umgeben von einer pittoresken Naturlandschaft. Ein Mekka für jeden Wanderer, der sich an blühender Flora und wilder Urwüchsigkeit erfreut. Ein Mekka aber auch für den Trial-Sportler. Marco Hösel aus dem sächsischen Thalheim ist seit seinem elften Lebensjahr dem Geschicklichkeits-Radsport leidenschaftlich verfallen - und er ist der Beste. "Derzeit einfach unschlagbar", sagt Rivale Thomas Bilgeri respektvoll. Buchstäblich deklassiert hat der 19jährige Hösel seine Konkurrenz bei den deutschen Meisterschaften im Trial- Mountainbike, die der MSC Schatthausen anlässlich seines 50jährigen Bestehens am letzten Wochenende ausgerichtet hat. Akrobatik pur, was die rund 50 Starter auf ihren Mountainbikes aufs Parkett gelegt haben. Insgesamt 24 Sektionen hatten die Trial-Biker jeweils an beiden Tagen zu durchfahren - je nach Klasse mit unterschiedlichen Schwierigkeits-graden. Schnelligkeit ist sekundär, gleichwohl den Fahrern pro Sektion maximal 150 Sekunden Zeit gewährt werden. "Das Zeitlimit wurde eingeführt, um mehr Pep in die Wettbewerbe zu bringen", erklärt Bernd Keller vom MSC Schatthausen. Stolz führt er durch's Gelände, wo die Geschicklichkeits-Radler auf acht Parcours unterwegs sind. "Gefragt ist vor allem Geschicklichkeit und Athletik", weiß der MSC'ler, selbst leidenschaftlicher Biker. Bei Sektion sechs, einer der sogenannten "Steinsektionen", wartet der Weltmeister auf den Start. Obwohl es an diesem Nachmittag bereits die 20. Prüfung ist, wirkt Marco Hösel hochkonzentriert. Gleich vom Start weg geht's gut zwei Meter in die Tiefe - wie er die Schlucht überwindet, ist dem zusehenden Laien ebenso rätselhaft wie die faszinierende Sprungtechnik, mit der der Sachse wenige Sekunden später einen fast mannshohen Felsen erklimmt. "Da ist viel Technik und Konzentration dabei", wird Marco, später erzählen; in kaum mehr als 30 Sekunden hat er die Sektion durchfahren, "null Fehlerpunkte" diktiert der Kampfrichter dem Protokollanten. Nein, viele Fehler macht der neue, alte deutsche Mountainbike-Trial-Meister an diesem Nachmittag nicht. Elf sind es nach Ende des ersten Laufes - schon deren 42 hat der Zweitplazierte Thomas Bilgeri. Ein kleiner Junge gratuliert Marco Hösel schon vorab zum Gewinn des Titels: "Abwarten, morgen sind es nochmal 24 Sektionen", sagt Hösel, gleichwohl wissend, dass ihm nur durch einen Sturz der achte DM-Titel noch entgehen könnte. "Du musst jedes Hinderniss mit dem nötigen Respekt angehen", sagt er. Fehlerpunkte - sei es durch Bodenkontakt mit den Füßen, Sturz oder Verlassen des vorgeschrieben Parcours - sind für ihn mittlerweile so selten geworden, dass jeder Einzelne vom Vater akribisch analysiert wird. Denn Michael Hösel ist Coach, Mechaniker und Seelenmasseur in Personalunion. Wie bei den meisten Nachwuchs-Bikern in der Trial-Szene, die sich selbst "als eine große Familie" sieht, wie Bernd Keller erzählt. Im Sommer trifft sich der Trial-Tross allwöchentlich - vor 14 Tagen Großheubach, jetzt Schatthausen und in der nächsten Woche ist der MSC Ziegelhausen im Dossenheimer Steinbruch Ausrichter eines 20-Zoll-Laufes. "Schatthausen hat eine der schönsten Trial-Anlagen", findet auch Elmar aus Bonn, mit 44 Jahren einer der "Opas" der Szene. Erst als 38 Jähriger kam der Tischler zum Trial - auf seiner Homepage (www.elmar-h.de) sind allwöchentlich die neuesten Ergebnisse nachzulesen. Just in diesem Moment schmeißt Simon Billmaier, auf Rang drei liegend und nach Hösel in die Sektion gestartet, sein Trial-Bike durch die Luft. "So eine Sch...", brüllt der Lokalmatador, derweil ihm fünf weitere Fehlerpunkte ins Fahrtenbuch eingeknipst werden. Optimal ist es für den Achtklässler im ersten Lauf wahrlich nicht gelaufen, 60 Fehlerpunkte stehen am Abend auf seiner "Habenseite". "Ich bin weggeruscht, hab' die Kontrolle über das Fahrrad verloren", analysiert der 15Jährige später, bei Currywurst und Pommes, seinen Faux-Pas. "Er muss sich noch besser in den Griff kriegen", weiß Vater Gerold, als Chef der MSC-Jugend Ausrichter der Titelkämpfe. Jede Sektion ist eben wie eine Klassenarbeit und wer ein richtiger Trial-Fahrer sein möchte, der muss Tiefschläge sehr schnell wegstecken können. Simon bekommt trotz seines Lapsus' Lob von höchster Stelle: "Wenn er so weitermacht, kriege ich in den nächsten Jahren ernsthafte Konkurrenz", prophezeit Hösel seinem Kronprinzen aus dem Nordbadischen noch eine steile Karriere. In zwei Wochen finden in der spanischen Sierra Nevada die Weltmeister-schaften statt. Da wird Simon aller Vorraussicht nach aber nur mit dem kleinen 20-Zoll-Bike antreten. "Das Mountanbike ist nur eine willkommene Abwechslung", sagt Marco Hösel, der als Titelverteidiger zur WM fährt. Nicht zuletzt den zwei bis drei Trainingsstunden jeden Abend hat er seine exponierte Stellung im Trialsport zu verdanken. Verglichen mit den weit spektakuläreren Bruder-Sportarten Downhill oder Cross-Country, führt das Trial - ganz zum Leidwesen des Primus - allerdings nach wie vor ein Schatten-Dasein: "Sponsoren gibt's nicht viele", klagt Hösel, dem immerhin Bike und Equipment gestellt werden. Dass seinem Sport irgendwann einmal gebürende Publicity zukommt, "Trial vielleicht sogar olympisch wird", diesen Traum träumt Marco Hösel auch weiterhin - denn: "Vor Martin Schmitt hat das Skispringen ja auch nur die Wenigsten interessiert."

 

 

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